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Milano

Fashion, Luxus, Shopping, Kunst, Design, Fußball... oder einfacher gesagt: Mailand. Die Stadt ist eigentlich nicht so herausragend - weder elegant wie Florenz noch so monumental wie Rom, aber sie ist die Stadt der schön geformten Dinge und Kleider. 

Marmormosaikboden in der Galleria Vittorio Emanuele II.

Der prunkvolle Konsumtempel Vittorio Emanuele II. verbindet den Domplatz mit der Piazza della Scala. Was es hier zu sehen gibt: eine 47m hohe Glaskuppel, Luxusgeschäfte und teure Restaurants. Touristen, die glücklich die Last ihrer Einkäufe schleppen. Und unübersehbar: Selfiesticks und Schoßhündchen.



Über die Via Dante gelangen Sie vom Dom zum riesigen Castello Sforzesco


Das Mailänder Schloss wurde im 14. Jh. als Verteidigungsburg gebaut. 


Im Inneren kann man heute in den Museen das letzte unvollendete Werk Michelangelos (Pietá Rondanini) und Fresken von Leonardo da Vinci bestaunen.


Einer Ausstellung im Castello statte ich einen Besuch ab...


Viele meiner Nachmittage verbringe ich hier im angelegten Schlosspark Parco Sempione, der einen guten Eindruck von der Macht der damaligen Herzöge gibt und dessen Straßen nach weltberühmten Poeten benannt sind. Hier möchte ich...

Parco Sempione

...Abstand davon nehmen:


Ein Modellbau am Straßenrand bei der Piazza San Carlo gibt einen Überblick über das komplizierte Straßennetz:


Piazza dei Mercanti

Im goldenen Abendlicht glänzt das Wahrzeichen Mailands besonders schön: Duomo di Santa Maria Nascente

Mailänder Dom

Vor einem Anstrich der vielen Tauben sollte man sich eigentlich hüten...


Mal sehen, was sich hinter den mächtigen Toren verbirgt...

Messing-Relief am Tor des Doms

Mehr als 4 Jahrhunderte arbeiteten deutsche, französische und italienische Baumeister an der bedeutendsten gotischen Kathedrale Italiens.



Südorgel

Mehr als 3.500 Statuen von Heiligen und Tieren findet man hier. 

Statue des gehäuteten Apostels Bartholomäus

Über die Treppe klettern wir auf das weiße Marmordach. An klaren Tagen kann man von oben bis zu den Alpen sehen. Heute regnet es. Noch schöner.


Malerisch breitet sich hier die Dächerlandschaft Mailands aus. Gerhard Richters Bild "Domplatz Mailand" erzielte 2013 einen Preis von 37 Mio. Dollar. Meines gibt's umsonst ;)

Domplatz

skurrile Bauwerke gibt es auch...

Die Details der Steinmetzkunst am Domdach... 135 Türme lassen das Domdach wie eine Krone aussehen. 


Bisher nur aus dem Fernsehen bekannt, stehe ich nun tatsächlich vor dem San Siro.

Giuseppe Meazza-Stadion

In den 1950er Jahren bot das Stadion Platz für 100.000 Zuschauer. Heute zählt es mit einem Fassungsvermögen von über 80.000 Plätzen zu den größten Stadien Europas. 


Hin und wieder muss man auch arbeiten. An der größten Privatuniversität Europas - Università Cattolica del Sacro Cuore - macht das Freude. 



Sie sieht schlicht aus, die Mailänder Scala - eines der berühmtesten und bedeutendsten Opernhäuser der Welt. Für diese Kunststätte ließ die österreichische Kaiserin Maria Theresia die damalige Kirche Santa Maria alla Scala abreißen.

Mailänder Scala

Leonardo da Vinci-Statue am Scala-Platz

Einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte in der Innenstadt ist der Piazza Cordusio.

Piazza Cordusio

Chiesa di San Babila

Verpassen Sie bloß nicht die eindrucksvollen Kanäle von Navigli. Hier haben wir fast jeden Abend verbracht.



Das schon in der Antike genutzte Wassernetz zieht sich durch Mailand und stellt sogar eine Verbindung zur Adria her.



An den Ufern des Naviglio lebten früher Arbeiter und Handwerker. Künstlerateliers, originelle Geschäfte, romantische Cafés, Trödelmärkte, Ufer-Bars und Sommerkonzerte ziehen heute die Menschen an. 


Beim täglichen Aperitivo: Pflichtprogramm für den Abend.



Kuchen-Paradies

In Mailand muss man nicht in die teuerste Pizzeria gehen, um gute Pizza zu essen. 

Pizzeria Papavero

Speziell für Familien bietet der Parco Giardini Pubblici Indro Montanelli mit seinen Teichen, Wasserfällen und kleinen Grotten das richtige Ambiente.



Zwei der historischen Stadttore der ehemaligen Mailänder Stadtmauer...

Porta Venezia

Auch dem Pirelli Hangar Bicocca - das auf dem Gelände ehemaliger Fabriken des Pirelli-Areals errichtet wurde - statte ich einen Besuch ab...


Mit seinem Meisterwerk "The Seven Heavenly Palaces" illustriert der dt. Künstler Anselm Kiefer anhand von sieben 13-16m hohen Türmen aus Betonplatten und Bleielementen seine Vision der Zukunft: die Gegenwart breitet sich mit den Betontürmen als Trümmerlandschaft der westlichen Zivilisation aus...

"The Seven Heavenly Palaces" - Anselm Kiefer

Rundherum gibt es fünf überdimensionale Bilder, die einen Dialog mit den Türmen eingehen. 5 Jahre hat Kiefer nur an den Bildern gearbeitet. Schon beeindruckend, was man alles sieht, wenn man länger vor einem Bild steht - noch dazu vor einem 11m langen und 4m hohen Bild wie unten. Auf dem Regenbogen sind Namen von Philosophen und Idealisten markiert. Klein steht man davor. Still und melancholisch auf eine düstere Landschaft blickend...

"Die deutsche Heilslinie" (Anselm Kiefer)

In einer Nebenausstellung mache ich auf einer Müllhalde Rast...


Weiter gehts zur Triennale im Schlossgarten des Castellos, wo wir einer Mischung aus interaktiver und historischer Kunst begegnen.



Das Nokia 3210 gehört mittlerweile zum Museumsgut...


Nun will ich aber das berühmteste Wandbild der Welt sehen. Und das ist gar nicht so leicht, denn die Karten muss man telefonisch reservieren und Wochen im Voraus buchen. Aus konservatorischen Gründen ist eine Besichtigung nur in kleinen Gruppen für jeweils 15min erlaubt.

L'Ultima Cena im Speisesaal des Klosters Santa Maria delle Grazie 

Dann stehe ich tatsächlich davor: "Das letzte Abendmahl", das die Reaktion der Apostel zeigt, nachdem Jesus den Verrat an ihm vorhersagt. 4 Jahre, zwischen 1494-1498, hat Leonardo da Vinci an dieser Wand Öl aufgetragen. Manchmal ist er nur stundenlang vor der Wand gesessen, um einen Pinselstrich zu tun. Dafür musste er sich auch beim Herzog rechtfertigen und sagte: "Erhabene Geister schaffen am meisten, wenn sie am wenigsten arbeiten."

Das letzte Abendmahl - Leonardo da Vinci (Original)

Da Vinci hat als Meister der Geometrie zuerst mit Nagel und Schnüren den Punkt ermittelt, wo sich alle Perspektiven treffen: die Bildmitte. Dieses Zentrum im Gemälde ist Jesus' rechte Schläfe (symbolisierte damals die Position der Vernunft im Gehirn). Wieviel Gedanken sich da Vinci zu den unterschiedlichen charakterlichen Reaktionen der Apostel auf Jesus' Enthüllung gemacht hat, ist schier unfassbar. Übrigens: für das wunderschöne Gemälde an der Südwand des ehemaligen Speisesaals interessiert sich kaum jemand. 

"Crucifixion" - Giovanni Donato da Montaforno

Als die ersten Touristen in den Souvenirshop weitergehen, stelle ich mich direkt vor das Bild. Gedanklich folge ich den Linien, den Farben, den Charakteren, der Symbolik. Am Schluss versuche ich das Genie von Leonardo da Vinci nachzuvollziehen. Vergeblich. Und werde emotional... Leonardo da Vinci - was für eine herausragende Figur der menschlichen Zeitgeschichte!

Das letzte Abendmahl - Leonardo da Vinci (Original)

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